Erinnerung - der lange Faden
Vom Hundertsten ins Tausendste kommen muss Rita Zepf nicht, wenn sie ihre Nähbilder nach Fotos arbeitet. Nur in Konturen oder auch in Verbindung mit gefüllten Flächen heften Fäden die Leichtigkeit des Kinderspiels fest. Das Maschinenstickgarn glänzt, fällt gut, ist beweglich. Der Transporteur ist beim freien Maschinenähen versenkt, so kann auch der Stoff frei bewegt werden. Haben die dünnen und dicken Garne ihre Arbeit getan, dürfen sie ungebunden hängen. Diese Lockerheit, Unbefangenheit, grenzenlose Offenheit scheint direkt den Kinderschuhen entsprungen. Auch wenn die abgebildete Kinderwelt ungezwungen auf blanken Füßen daher kommt, wirkt sie niemals fadenscheinig. Das Gewebe aus gefärbtem Papier, Schriftfragmenten, aus festen und zugleich wirren Fäden liegt nicht blank und abgerissen da. Hier wird nicht ausgebessert, hier wird zusammengenäht – ein Gespinst, das den Fließtext der Erinnerung auslöst. Ines Baumgartl
Kim und Herwart Pretzer Dieffenbachstraße 5, Raumzeitwerker
nach Vereinbarung 0151 9218543
Rita Zepf