Die Sammlung der Patchwork Gilde Deutchland e.V.

Konzept für die Quiltsammlung der Patchwork Gilde Deutschland e.V.

Vorbemerkung

Die Patchwork Gilde Deutschland hat den Aufbau einer Quiltsammlung als Satzungszweck festgeschrieben. Hierbei geht es darum, einen repräsentativen Querschnitt der Entwicklung der Patchwork- und Quiltkunst in Deutschland abzubilden. Gegenstand der Sammlung sind hochwertig gearbeitete traditionelle und zeitgenössische Quilts, die das Quilten in Deutschland maßgeblich geprägt haben. Quilts im Sinne dieser Sammlung sind textile Arbeiten, die aus drei Lagen bestehen; diese Lagen müssen mit Nähstichen miteinander verbunden sein. Im Rahmen der Sammlung sollen die verschiedensten Techniken, Stilrichtungen und die Arbeiten richtungsweisender Quiltkünstler berücksichtigt werden.

Sammlungsziel

Ziel dieser Sammlung ist es, die Quilts regelmäßig in einer ansprechenden Weise zu präsentieren und so der breiten Bevölkerung die Quiltkunst näher zu bringen. Des Weiteren soll die Entwicklung des Quiltens anhand der ausgewählten Quilts ausführlich schriftlich dokumentiert werden. Schließlich sollen mit der Sammlung Kunstwerke für die folgenden Generationen erhalten bleiben.

Vorgehensweise:

Der Vorstand der Patchworkgilde Deutschland e.V. ist für die Erstellung und Umsetzung des Sammlungskonzepts verantwortlich. Der Vorstand kann sich von fachkundigen Beratern innerhalb und außerhalb der Gilde Unterstützung holen. Diese Unterstützung umfasst sowohl das Sammlungskonzept als auch eine Beratung bei der Auswahl der Quilts, die in der Sammlung aufgenommen werden sollen. 

Zeitlicher Ablauf:

Das Sammlungskonzept wurde im Herbst 2015 überarbeitet mit dem Ziel, erste Ankäufe noch im Jahr 2015 zu tätigen. Weitere Ankäufe wurden 2016 erfolgen. In den darauffolgenden Jahren wird die Sammlung stetig weiter ergänzt werden. 2017 wurde erstmalig zwei Quilts aus der aktuellen T-M angekauft.

Auswahl der Quilts:

Die Auswahl der Quilts wird in letzter Instanz vom Vorstand der Patchwork Gilde e.V. entschieden. Diese Entscheidung wird sich maßgeblich auf die Empfehlungen aus der beratenden Expertengruppe stützen.
Die Beratergruppe erstellt eine Empfehlungsliste mit Arbeiten, die das Quilten in Deutschland repräsentativ abbildet. Dabei werden die verschiedenen Stilrichtungen, unterschiedlichste Techniken und Arbeiten richtungsweisender Künstlerinnen berücksichtigt. Dabei ist unerheblich, ob die Arbeit von einem deutschen Künstler oder in Deutschland hergestellt wurde. Die Beratergruppe begründet die jeweilige Empfehlung schriftlich.
Zusätzlich wird zukünftig die Jury bei der Ausstellung „Tradition bis Moderne“ der Patchworkgilde Deutschland e.V. gebeten, einen Vorschlag vorzulegen, welche zwei Quilts aus der Ausstellung in die Sammlung aufgenommen werden sollen. So wird eine kontinuierliche Erweiterung der Ausstellung mit richtungsweisenden Quilts gewährleistet. Angestrebt wird, jeweils einen traditionellen und einen modernen Quilt in die Sammlung aufzunehmen. Sollte sich in einem Jahr nur ein oder gar kein geeigneter Quilt in der Tradition bis Moderne befinden, besteht keine Verpflichtung, einen Quilt in der Sammlung aufzunehmen. Die entsprechenden Künstler erhalten eine Anerkennung von jeweils 2.500 €.
Die vergangenen Ausstellungen der Tradition bis Moderne I – X werden nachträglich begutachtet unter dem Aspekt, jeweils einen traditionellen und einen zeitgenössischen Quilt für die Sammlung auszuwählen. Die betreffenden Künstlerinnen werden angefragt, ob die jeweilige Arbeit für die Sammlung erworben werden kann. Auch hier besteht keine Verpflichtung, zwei Quilts aus jeder Ausstellung auszuwählen, wenn keine Arbeiten für die Sammlung geeignet erscheinen.

Berater

Der Vorstand der Patchwork Gilde Deutschland e.V. wird bei der Auswahl der Quilts für die Sammlung von einer Gruppe fachkundiger Berater unterstützt. Die Auswahl der Berater erfolgt durch den Vorstand der Patchworkgilde Deutschland e.V.  Die Berater können, müssen aber nicht Mitglied der Patchworkgilde Deutschland e.V. sein. Die Berater werden für ihren Aufwand angemessen entschädigt. Die Berater sind zur Verschwiegenheit verpflichtet und nicht ermächtigt, mit Personen außerhalb des Vorstands über die Auswahl der Quilts zu sprechen.
Die Berater sind:

Dr. Elke Heege: ehem. Mitglied des Vorstands der Patchwork Gilde e.V. , Direktorin des Stadtmuseum in Einbeck.

Gudrun Heinz: Textil Bloggerin

Dr. Kristine Scherer: Kuratorin des Textilmuseums Max Berk in Heidelberg

Barbara Lange: ehemaliger Vorstand der Patchwork Gilde und Begründerin der Sammlung

Dokumentation

Jeder einzelner Quilt, der in der Sammlung der Patchwork Gilde Deutschland e.V. aufgenommen wird, wird ausführlich schriftlich dokumentiert. Diese Dokumentation umfasst
- das Herstellungsjahr
- die in der Arbeit verwendeten Techniken
- alle in der Arbeit verwendet Materialien
- die künstlerische Aussage, die nach Möglichkeit vom Künstler selbst formuliert wird
- eine professionelle Fotografie der Gesamtansicht und von mindestens einem aussagekräftigem Detail.

Die Dokumentation besteht aus einer Losen-Blatt-Kartei und steht allen Mitgliedern der Patchwork Gilde e.V. in der Geschäftsstelle zur Einsicht zur Verfügung. Zusätzlich wird diese Dokumentation in einem Ordner bei jeder Ausstellung der Sammlungsexponate aufgelegt.

Präsentation der Sammlung

Die Sammlung der Patchwork Gilde Deutschland e.V. wird regelmäßig in Abhängigkeit des Erhaltungszustands der Arbeiten komplett oder in Auszügen öffentlich präsentiert. Um den langfristigen Erhalt der Quilts zu gewährleisten wird keine Arbeit mehr als 10 Wochen pro Jahr hängend präsentiert.
Zusätzlich wird ständig eine kleine Auswahl der Sammlung in den Räumen der Geschäftsstelle der Patchwork Gilde Deutschland e.V. ausgestellt, soweit es die äußeren Umstände gestatten.
Neuanschaffungen des vergangen Jahres werden nach Möglichkeit auf den darauffolgenden Patchworktagen ausgestellt. Sollte die Präsentation in einem Jahr nicht möglich oder angebracht sein, wird die Arbeit im folgenden Jahr bei den Patchworktagen gezeigt.
Die Ausstellungszeiten für jede einzelne Arbeiten werden von der Geschäftsstelle der Patchwork Gilde Deutschland e.V. separat erfasst und dokumentiert.

Lagerung und Konservierung

Arbeiten, die nicht aktuell ausgestellt werden können, werden fachgerecht gelagert. Dazu gehört die Unterbringung in einer lichtgeschützten, klimaüberwachten Umgebung. Die Quilts werden regelmäßig in Augenschein genommen und dabei umgelagert, um Faltenbildung zu vermeiden. Wichtigstes Kriterium bei der Lagerung ist die Konservierung der Arbeiten, um einen optimalen Erhalt der Quilts zu gewährleisten.

Versicherung

Die Quilts der Sammlung werden im Rahmen der Inventarversicherung der Patchwork Gilde Deutschland e.V. gegen Verlust und Beschädigung versichert.

Stand: Mai 2017