Löcher in Quilts

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#1 26. Mai 2023
Barbara Lange

Löcher in Quilts

Jetzt hat der Spaß ein Loch!

Unsere Jutta liegt flach! Zu den Patchworktagen hat sie sich noch tapfer geschlagen (immer im Doppelpack mit Marion) und aber jetzt war Schicht im Schacht. Also müsst ihr mit mir vorliebnehmen. Was fällt euch zu Löchern im Quilt ein? Also, macht ihr die absichtlich in Quilts rein, so wie ihr es in dem Bild auch seht? Die Gilde hat aus der laufenden Tradition bis Moderne XII den Quilt Einblicke – Ausblicke - Durchblicke von Jochen Hüttemann angekauft und der hat Löcher (also der Quilt - nicht Jochen Hüttemann). Die Erläuterung ist hier zu finden.

Oder ist das eher unabsichtlich bei euch? Mäuse, Motten, kaputtgeliebt, zu knapp genäht, aus Versehen reingeschnitten, ein hinterlistiger Nagel, an dem ihr hängengeblieben seid? Wir wollen alles wissen! Und nächste Woche ist dann hoffentlich Jutta wieder da.

26. Mai 2023
Ute Jungmann

Liebe Barbara, 

wirklich alles zeigen?  coolsurprise

Zu sparsame Nahtzugaben, Unerfahrenheit,  schließlich sollte der Block doch die richtigen Maße haben. 

Spätestens nach der nächsten Wäsche wirds ein Loch,  wenn ich nichts dagegen unternehme. Aber eigentlich sollte mein erster größerer Quilt doch ein bisschen halten. 

Für Jutta gute Besserung! 

Und uns allen ein sonniges Pfingsten. 

Liebe Grüße 

Ute

Gudrun Heinz

liebe ute,

die reparatur ist dir prima gelungen - oder war's etwa gar keine? dann doppeltes kompliment!

herzliche grüsse

gudrun

Ute Jungmann

Liebe Gudrun, 

danke fürs Lob, aber noch lugt der Stoffrand raus. frown

Ich überlege noch, was drauf setzen oder lieber stopfen wie Omi? Wahrscheinlich eher das erste. 

Noch braucht er keine Wäsche, aber das kommt ganz bestimmt.... Bis dahin sollte ich mirs überlegt haben...

Liebe Grüße
Ute 

Gudrun Heinz

liebe ute,
wenn du in einem meiner früheren kurse sitzen würdest, lautete mein tipp: entscheide dich für eine lösung und erhebe dies dann zum gestaltungsprinzip.
ein beispiel: in einem meiner früheren leben war ich grundschullehrerin, die mit einer 4. klasse strickte. und zwar mützen, einfarbige wolle, rundstricknadeln, nur maschenanschlag und rechte maschen. unten ergab sich ein rollrand, am oberen ende haben wir die maschen einfach zusammengezogen und vernäht. fertig.
ein mädchen hat sich also durchgekämpft gehabt und hatte zwischen den maschen einige löcher produziert. sie kam weinend zu mir und ich nahm das teil mit nach hause, stickte mit bunten garnresten über jedes loch einen sternstich.
und jetzt kommt das gestaltungsprinzip: dazwischen fügte ich zusätzliche sternchen an den stellen ein, wo es zwar kein loch gab, das zu verdecken gewesen wäre, sondern aus gestalterischen gründen.
zurück in der klasse: das mädchen weinte wieder, aber diesmal aus freude, denn die mütze war jetzt die schönste von allen. und der kleine bruder, den ich später als erstklässler hatte, trug das ding immer noch ...
ich hoffe, es hilft dir. und wenn dich die geschichte auf eine idee bringt ...
herzliche grüsse
gudrun

Ute Jungmann

Liebe Gudrun, 

danke für deine schöne Geschichte! Ich kann mir vorstellen, dass das Mädel ihre Mütze voller Stolz getragen hat. Und der Bruder hatte bestimmt keine Chance wink

Meine Schwester war zwar jünger, aber gut einen Kopf größer als ich, mag ich nicht, wenn was aufgetragen werden sollte, gab es nicht. 

Zu deinem Tipp. Ich spare auf eine neue Nähmaschine, meine kleine hat nur 3 Zierstiche. Die nächste hat sicher ein paar mehr und einen davon werde ich nutzen, an jeder Ecke, wo es scheint......und vielleicht noch an ein paar Ecken mehr. 

Liebe Grüße
Ute 

ursula brenner

ich hätte da auch noch eine kleine idee:

"man" könnte doch z.b. mit einem passenden garn -vielleicht so grünlich oder lila wie das nebenliegende stoffmuster- ein paar zierstiche neben die zu knappe naht setzen, daneben ein paar knötchenstiche, ein paar gestickte fransen, das ganze an anderer stelle wiederholen - und zack, schon ist die kunst fertig - stabil und ohne die grausige trennerei. 

gutes gelingen wünscht - u.brenner

Ute Jungmann

Liebe Ursula, 

vielen lieben  Dank, das ist auch eine schöne Idee. Würde es fast eine Sternschnuppe. 

Liebe Grüsse

Ute 

Barbara Lange

Hallo Ute,

ja, das kenne ich auch, den Fehler habe ichauch schon ausprobiert... Meine favorisierte Lösung wäre eine kleine Applikation von Hand drübersetzen. Wäre ja schäde um das schöne Stück!

27. Mai 2023
Monika Sturm
Bild des Benutzers Monika Sturm

Hallo zusammen,

die Löcher in meinem Osterquilt sind ja Absicht. Aber es geht auch anders.

Beim Gilde-Lizzy-Quilt ist mir was ganz blödes passiert. Vor dem Annähen des Bindings wollte ich nochmal trimmen. Dabei ist mir das Lineal verrutscht. Die Nahtzugabe war weg. Was nun? Der Quilt sollte doch ausgestellt werden! 

Nach einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht habe ich an der Schadstelle das Quilting aufgetrennt, ein kleines Quadrat ersetzt und den Hintergrundstoff angestückelt. Ich habe mir eingeredet: mit etwas Glück sieht es niemand. 

Stichwort auftrennen: 

Mit dem Nahttrenner habe ich mir auch schon Schlitze in den Stoff geritzt. Im schlimmsten Fall hilft dann nur noch eine heilende, "verschönernde" Applikation.

Um dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen: Unvorhergesehenes kann die Phantasie anregen.

Gute Besserung an Jutta.

Schöne und einfallsreiche Pfingsten wünscht 

Monika

 

Gudrun Heinz

liebe monika,

du sprichst mir aus der seele!

ging mir schon ähnlich. es ist und bleibt doch die alte erfahrung, dass missgeschicke erst recht die kreativität und phantasie anregen ...

herzliche grüsse

gudrun

Barbara Lange

Au weia, der böse Nattrenner oder abgerutsch, das ist gemein. Aber du hast es ja super gelöst. Die "harte Tour" lohnt sich meistens, und irgendwann ist der Ärger vergessen :)

29. Mai 2023
ursula brenner

LÖCHER in Quilts = superthema!!!

ich liiiebe löcher in qults, sie sind so vielfältig zu gestalten und nach wunsch auch wieder zu füllen, sie machen die sache luftig-leicht, die unbeabsichtigten löcher kann man als herausforderung betrachten usw. usw. 

momentan habe ich aus meinem jeans-recycling-stapel die teile mit "echten" löchern aussortiert, freue mich schon auf die verarbeitung. zum nachmachen oder als inspiration die angehängten bilder.

gutes gelingen und viel spaß beim nähen wünscht - u.brenner

 

Gudrun Heinz

liebe uschi,

deine werke sind eine tolle inspiration! vielen dank fürs posten.

herzliche grüsse

gudrun

29. Mai 2023
Petra Jacobi
Bild des Benutzers Petra Jacobi

Liebe Barbara,

richte bitte Jutte liebe Grüße aus und gute Besserung!

Petra Jacobi

Gudrun Heinz

da möchte ich mich gern anschliessen - hoffentlich geht es jutta inzwischen wieder gut!

herzliche grüsse

gudrun

31. Mai 2023
Gudrun Heinz

halli hallo zusammen,

das ist ein thema für mich!

ich arbeite sehr gern mit absichtlich eingefügten abständen, schichten, die nicht deckungsgleich übereinanderliegen oder aus lose zusammengefügten, auch nicht-stofflichen materialien bestehen. aber das ist, glaube ich, nicht die art von löchern, die hier gemeint sind. daher bin ich etwas zurückgegangen und stelle euch meinen weihnachtsquilt aus dem jahr 2000 vor. er besteht nur aus sternen, und das in doppelter hinsicht: genähte sterne und die, die sich als zwischenräume ergeben - also als löcher (?).

mein weihnachtsquilt, den ich nach einer anregung aus einem 1984 in japan erschienenen buch in der sog. atarashi-technik anfertigte, ist komplett mit der hand mit einem goldgarn genäht oder gequiltet - wie man will. ich erinnere mich, dass ich an vielen der 40 elemente auch in wartezeiten, z.b. beim arzt oder auf der EXPO 2000 in hannover in der schlange stehend, stichelte – was viele fragen provozierte. aber: es hat sich gelohnt, spass gemacht und der quilt wird immer noch in der weihnachtszeit bei uns aufgehängt. grösse: ca. 90 cm x 60 cm

beste grüsse

gudrun

ursula brenner

 

also DAS finde ich jetzt schon höchst interessant, liebe gudrun, und fast wird´s mir ein bißchen unheimlich: GANZ GENAU diese sterne liegen bei mir seit etlichen jahren zur weiterverarbeitung in einer schachtel! ich habe sie immer aus resten genäht und gedacht, irgendwann einmal ergibt das mal was weihnachtliches. 

dein teil sieht natürlich wunderschön + edel + harmonisch aus - so wird´s bei mir nicht werden. aber jedenfalls hole ich morgen meine schachtel, schau´ mir die teilchen an und nehme mir dann was vor. mein ursprungsplan war ein vorhang oder ein tischläufer, je nachdem, wie viele teilchen ich habe.

ich halte dich auf dem laufenden - liebe grüße!!!

 

 

 

 

Gudrun Heinz

liebe uschi,

also sachen gibt's ... die glaubt man nicht! nun ist das ja kein exklusives muster, aber trotzdem. ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie es bei dir damit weitergeht. ich kann dir nur empfehlen, warte nicht nochmal so lange zeit. man sieht den unterschied - ich jedenfalls könnte die stiche nicht mehr so fein und regelmässig ausführen. oder du erhebst es zum gestaltungsprinzip - siehe oben :)

herzliche grüsse

gudrun

31. Mai 2023
Gudrun Heinz

halli hallo,

dieser quilt von jochen hüttemann ist mir in dinkelsbühl in der t - m-ausstellung besonders in auge gefallen und ich fand ihn da schon fasizinierend. wie schön, dass ihn die gilde angekauft hat und es ein solch' tolles statement dazu gibt - freut mich sehr! danke schön für den artikel und die idee zum wochenthema.

herzliche grüsse

gudrun

3. Juni 2023
Barbara Lange

Ihr habt ja super Beispiele gezeigt - ich bin ganz hin und weg! Die Idee, absichtlich Löcher in Quilts zu machen, verfolge ich schon länger. Wenn man nur eins macht, ist es immer noch relativ einfach, da kann man ja die Rückseite vor dem Quilten mit dem Top verstürzen. Wenn man mehrere Löcher machen will, klappt das nicht mehr. Habt ihr dazu Ideen?

 

 

Gudrun Heinz

halli hallo barbara,

zuerst ist die entscheidung fällig, ob der rand des lochs mit oder ohne offene kante sein soll. wenn der stoff nicht ausfranst, wie z.b. filz oder mit vliesofix hinterbügelter bw-stoff usw., oder er ausfransen darf, kannst du beliebig viele löcher machen. wenn der rand versäubert sein soll, gibt es einige möglichkeiten. ich denke da an ösen oder umrandungen im stil von knopflöchern, also rand umstickt/umnäht. oder verstürzen und du verstürzt jedes loch einzeln, was dann eine zusammengesetzte rückseite ergibt. könnte aber, je nach grösse der löcher, mühsam werden.

bei meinem ausstellungsprojekt 'MÄNNER', das ich zusammen mit sarah schultz vor eingen jahren gezeigt hatte, gab es eine arbeit 'unter der bettdecke'. hier wollte ich gerne die ausgezogene unterwäsche sichtbar werden lassen und habe die decke aus einzelnen flachen kissen nur punktuell zusammengesetzt, so dass zwischen den einzelnen teilen schlitze blieben, durch die die wäscheteile herausschlüpfen konnten. man könnte solche 'kissen' (was jeweils nix anderes ist als ein kleiner selbständiger quilt) so zusammensetzen, dass sich löcher ergeben. die sind dann rundherum versäubert. ähnliches prinzip wie bei meinem weihnachtsquilt oben.

ich hänge mal ein paar bilder an. eine arbeit davon ist aus einem abgelegten wollmantel entstanden, 'edison 1' und 'edison 2'. während 'edison 1', die glühlampe, die erfindung edisons, thematisiert, geht es bei 'edison 2' um die fortentwicklung, LEDs. um die LEDs in dem quilt leuchten zu lassen, habe ich dicht umnähte löcher gefertigt und die mit batterien betriebenen LEDs einer lichterkette durchgesteckt.

ausserdem 'unter der bettdecke' und je ein detail aus 'horrorszenario` sowie aus '1914 :: 1984 :: 2014', allerdings sind die löcher hier unterlegt.

und jetzt seid ihr dran!

beste grüsse

gudrun