Der traditionelle Viererblock - the Four Patch

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#1 1. März 2017
Wiebke Maschitzki
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Der traditionelle Viererblock - the Four Patch

Zuschneiden ohne Schablonen!! Kein lästiges Aufzeichnen der Schablonen, kein keinzelnes Ausschneiden.

Ich mache es schon seit 1996 so. In diesem Beitrag findet Ihr den Viererblock in inch und in cm in verschiedenen Größen.

Alles in Streifen zuschneiden und los gehts !!

Hier sind alle Angaben für den Block - auch als PDF-Datei zum Ausdrucken für Euren Ordner;

http://blog.bernina.com/de/2017/02/tipps-patchworker-der-viererblock/

1. März 2017
Kristina Jonack
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Oh... jetzt bin ich doch etwas verwirrt! Der "four-patch", den ich kenne (und den mir Tante Gugel auf Anfrage auswirft), schaut so aus wie Foto unten. Das was Sie hier zeigen, heißt 16-Patch... (dacht ich zumindest bis jetzt). Auch der Disappearing-four-patch (D4P) hat als Grundlage das Teil aus vier Quadraten (und nicht aus 16). frown

Verwirrte Grüße

Zwei Stapel 4P (=four-Patches)

 

 

 

1. März 2017
Barbara Lange
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Danke für den Link! yessmiley

2. März 2017
Beate Brenk

Hallo Christina,

wenn Du dir die Blöcke genau anschaust, sind es immer 4er Blöcke, die zusammengesetzt wurdenwink

Lieben Gruß

Beate

2. März 2017
Kristina Jonack
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Die Tatsache, dass in irgendeinem Zwischenschritt mal (echte) Four-Patches auftauchen, hat meiner Meinung nach nichts mit dem Endblock zu tun. In meinen Mini-Uhren kommen kurz mal Four-Patches vor. Ich würd mich dann aber nie dazu versteigen, den Endblock als Four-Patch-Block zu bezeichnen.

 

Wenn ich mir den verlinkten Text genau beschaue, meint die Erstellerin die Grundlage des 16-Patches, die durch Änderung der Start-Patche immer irgendwie anders ausgelitert wurden. Ich für meinen Teil würde diese Blöcke (die sie im zweiten Bild zeigt) nie und nimmer namentlich über einen Kamm scheren. Die Dinge haben Namen, damit man sie voneinander unterscheiden kann.

 

Block F im zweiten Bild des Linkes ist ganz eindeutig weder ein Four-Patch noch ein 16-Patch, sondern schlicht und ergreifend ein HST (=Half square triangle) und die untere Reihe hat mit Four-Patches gar nichts mehr zu tun. Nur weil sie im Endeffekt quadratisch sind, müssen sie nicht gleich heißen. Das würde bedeuten, dass alle Frauen Lieschen Müller heißen müssen, weil sie ne Nase im Gesicht haben...

 

Es ist schön, dass sich jemand die Mühen der Berechnung macht und noch schöner ist es, wenn er sie mit anderen teilt. Aber wenn mit unrichtigen Namen hantiert wird, wirds halt unübersichtlich...

 

My two pennies im Senf

 

Allysonn

5. März 2017
Bea Galler
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Ich muss an dieser Stelle auch etwas dazu sagen:

Barbara Brackman hat sich intensiv mit der Historie von Patchworkblöcken, hier die zusammengesetzten aus mehreren Stücken, also den sogenannten "pieced Pattern", auseinandergesetzt und die Blöcke in Kategorien unterteilt. Diese Unterteilung ist nicht von Barbara selbst sondern historisch gewachsen. Sie dient aber der Unterscheidung von Charakteristika einzelner Blöcke.

Ein FOUR PATCH ist nach Definition ein quadratischer Block, der sich in vier Teile durch horizontale und vertikale Nähte teilen läßt.

Das sind eine ganze Reihe von Blöcken. Das Buch (Bild angehängt) weißt ab Seite 154 im Kapitel 8 darauf hin. Hier findet man natürlich auch den Four Patch mit dem Namen "Four Patch". Daneben existieren aber noch viele weitere Blöcke, die die Grundzüge einer Kategorie Four-Patch enthalten.
Da heißt es Four Patch aus Quadraten, Four Patches aus Rechtecken, Four Patches aus sechzehn Quadraten.... bis hin zu Four Patches mit speziellen Konstruktionen. Daher ist auch der Block Windmill (Name des Blockes) ein Four Patch (Kategorie) oder auch ein Winding Ways oder ein Dutchman´s Puzzle, ein Saw Toothed Star, usw.

Es handelt es sich einmal um die Kategorisierung als Four Patch (Wiebke) und einmal um den realen Namen des Blockes (Allyson).

Segelschiffe werden im Buch von Barbara Brackman in die Kategorie 5; Realistic eingestuft. Je nachdem, wie man das Segelboote näht, kann man es als Four Patch (Einteilung in die bereits oben genannten horizontalen und vertikalen Nähte) kategorisieren.

 

Das genannte und gezeigte Buch von Barbara Brackman kann man in der Gildebibliothek einsehen... es ist unter der Nummer 14001982 zu finden. Da es sich um ein Buch handelt, dass am freien Markt nur noch zu wahnsinnigen Preisen zu erhalten ist, wird es derzeit nicht ausgeliehen. Ich habe das Buch aber selbst. Wer Fragen hat, kann sich gern an mich wenden.

Liebe Grüße

Bea

 

5. März 2017
Kristina Jonack
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Wahrscheinlich bin da doch etwas blauäugig und unbedarft. Aber wenn ich nähe, nähe ich einen Four-Patch (um beim Beispiel zu bleiben) und nicht einen Four-Patch, Unterkategorie Four-Patch, regular, Four-Squares-Four-Patch... Ich bin mir auch nicht sicher, ob die "historischen" Näherinnen so gedacht haben mögen. Wie kann so etwas (Verzeihung!) Verkopftes wie eine Katalogisierung mit Ober- Unter- und Zwischenkategorien, (Paragraph 3 Absatz 6, dritte Zeile von unten, vierter Buchstabe von rechts) als historisch gewachsen angenommen werden? Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen... vor allem nicht bei etwas, was quasi Notwendigkeit war und nicht Kunst (das ist es ja erst in der Neuzeit geworden). Haben wirklich die armen Bäuerinnen vor fünfhundert Jahren einen Katalog (auch nur gedanklich) gewälzt, um den richtigen Namen herauszusuchen für die Fetzchen, aus denen die "neue" Kinderhose zusammengeflickschustert wurde?

 

Ich weiß ja nun nicht... surprise

 

K.J. aka Allysonn

 

(Schade, dass man hier keine externen Smilies einfügen kann. Der vorhandene Stash ist manchmal wenig aussagekräftig.)

5. März 2017
Bea Galler
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Liebe Kristina!

Keiner hat behauptet, dass diese Kategorisierung in den absoluten Anfängen des Patchwork entstanden ist.
Patchwork an sich ist keine Erfindung der Zeit nach dem Buchdruck. Patchwork gibt es bereits seit tausenden von Jahren. Erste Stücke wurden in ägyptischen Gräbern gefunden (Quelle: Schnuppe von Gwinner mit ihren Forschungen im Buch "Die Geschichte des Patchwork Quilts"). Von dort wanderte Patchwork über Asien nach Europa, "wanderte aus" nach Amerika und schwappte dann in den 70ern wieder zurück ins alte Land Europa, wo es zwischenzeitlich fast zum Erliegen kam. Die Zusammenstellung von Quilts oder Kleidung aus alten gebrauchten Stoffen war in der Auswanderungszeit sicherlich aus der Not geboren. Stoffe gab es nicht neu, die Lieferungen wurden boykottiert. Da blieb den Menschen nichts anderes übrig. Das ist aber nur eine geschichtliche Phase der Patchworkgeschichte.

Das sich Menschen mit den historischen Grundlagen beschäftigen und die historischen Wurzeln durchaus wissenschaftlich für Interessierte verarbeiten ist doch toll! Nur so konnten und können wir eine Menge über diese Wurzeln und alle Wege, die ein Block z. B. genommen hat, wo er herstammt, wo er besonders beliebt war usw. erfahren. Ich finde es durchaus interessant, sich mit diesen Dingen auch historisch zu beschäftigen, weil mir Patchwork als Hobby besonders am Herzen liegt.
Dieses Interesse werde ich jedoch niemals allen anderen aufzwingen wollen. Ich respektiere es, wenn jemand einfach nur einen Four-Patch nähen möchte ohne die geschichtlichen Hintergründe kennen zu lernen. Genauso respektiere ich Menschen, die sich mit dem Gesamt- oder Teil-Thema ausführlich beschäftigen. 

Übrigens, vor 500 Jahren wurden die meisten Patchworkblöcke oft nur regional gearbeitet, weil nicht jeder Mensch lesen konnte. Die Blöcke wurden innerhalb der Familie oder des Nachbarschaftskreises/der Gemeinde weitergereicht - als Musterblock - diese bewahrte man sich dann zur Erinnerung in einem Sampler auf. Eine Verbreitung und Bekanntmachung der einzelnen Blöcke, auch überregional, erfolgte erst im größeren Stil durch die Zeitung Kansas City Star, die in ihren Ausgaben immer wieder neue Zeichnungen mit Nähhinweisen aufnahm. 

Und ich schreibe das hier, weil diesen Post sicher auch andere interessierte Patchworker lesen. In unserer Bibliothek haben wir viele Bücher aus dem Patchworkbereich und damit einen sehr großen Wissensschatz zusammen getragen, nicht nur Musterbücher, auch historisch interessante Bücher.
Da gibt es z. B. das Buch über Tuchintarsien in Europa.... darin enthalten: Hinweise auf die europäische Textilkunst aus der Zeit vor 500 Jahren bis heute, Buch Nr. 14000962) Wer weitere Fragen hat, darf mich gerne ansprechen!

Liebe Grüße

Bea